Vor einigen Jahren konnten wir noch darauf vertrauen, uns ein sicheres finanzielles Polster fürs Alter anzulegen, indem wir Ersparnisse regelmäßig in einen Vorsorgevertrag oder beispielsweise auf ein Festgeldkonto einzahlten. Diese scheinbar paradiesischen Zustände gehören allerdings inzwischen der Vergangenheit an, da der anhaltende Niedrigzins inzwischen noch nicht einmal mehr den gegenwärtigen Inflationswert aufwiegt.

Viele Menschen haben daher aus Sorge um ihre wirtschaftliche Absicherung längst andere Wege eingeschlagen und ihr Vermögen auf verschiedenste Finanzprodukte umverteilt. Möglichkeiten gibt es genug und dank der rasant fortschreitenden Digitalisierung sind beispielsweise auch Börsengeschäfte inzwischen für jedermann leicht zugänglich geworden.

Beschäftigt man sich eingehender mit den Optionen, sein Geld aktiv und gewinnbringend für sich arbeiten zu lassen, stößt man dabei auch sehr schnell auf das Thema Kryptowährungen. Schließlich haben der einstmals so schlecht angesehene Bitcoin und seine Marktbegleiter Ethereum, Ripple, Dash & Co. nicht nur einen unvergleichlichen Imagewandel hingelegt, sondern auch immens an Bekanntheit und Ansehen gewonnen.

Kein Wunder, denn die Erfolgsgeschichten kleiner Bitcoin-Anleger, die vor einem Jahrzehnt aufs richtige Pferd setzten und sich inzwischen Millionär nennen dürfen, reißen nicht ab. Und auch viele andere Kryptowährungen sind auf stetigem Erfolgskurs.

Da kommt zwangsläufig die Frage auf, ob man es anderen Anlegern gleichtun und ebenfalls diesem Trend folgen sollte. Und wie man das Ganze am besten angeht, wo man sich ein zugehöriges Krypto Wallet besorgen kann und auf welche Punkte es bei diesem Business zu achten gilt.

Wie funktioniert der Kryptohandel eigentlich?

Bevor Sie ins Geschäft einsteigen, ist ganz entscheidend, die Funktionsweise von Kryptogeld im Detail zu verstehen. Denn in vielen Punkten weicht dieses ganz gravierend von Währungen, wie dem US-Dollar oder Euro ab. Zum einen stellen Kryptowährungen rein digital existierende Werte dar, die in Form von verschlüsselten Berechtigungscodes den Besitzer wechseln können.

Sie werden weder durch den Staat, noch durch eine übergeordnete Finanzbehörde überwacht oder gesteuert, sondern über ein dezentrales globales Netzwerk verwaltet, an dem sich jeder Einzelne beteiligen kann. Da auch keine Banken als Zwischenmedium erforderlich sind, kann der Austausch und das Bezahlen per Kryptowährung in kurzer Zeit online ablaufen. Jede stattfindende Transaktion wird dabei mithilfe der Blockchain-Technologie verschlüsselt festgehalten, was die Transparenz des Netzwerks enorm erhöht. Gleichzeitig bleiben Käufer und Verkäufer jedoch komplett anonym.

Um selbst Kryptowährung in Ihren Besitz zu bringen, können Sie diese mit Echtgeld kaufen. Dazu ist es zum einen erforderlich, ein Wallet anzulegen, also eine Art digitale Geldbörse, in welcher Sie die digitalen Schlüssel verwahren. Zum anderen müssen Sie sich als Nutzer einer Krypto-Börse registrieren oder bei einem auf Kryptowährungen spezialisierten Online-Broker anmelden.

Letztlich besteht das Geschäftsmodell dann darin, unterschiedliche Kryptos aufgrund ihrer Kursverläufe zu kaufen beziehungsweise wieder zu verkaufen und damit, ganz ähnlich wie im Aktienhandel, die Schwankungen zu Ihren Gunsten zu nutzen.

Beim genauen Vorgehen haben Sie verschiedene Optionen: Sie können selbst den Markt beobachten, Expertenmeinungen verfolgen und Strategien entwickeln. Oder aber den Broker damit beauftragen, Ihr Kryptovermögen möglichst profitabel einzusetzen.

Darüber hinaus gibt es heutzutage sogar spezielle Computerprogramme, welche die komplette Arbeit für Sie ausführen. Man spricht hierbei von Krypto Robotern, die sich auch als App auf Ihrem Mobiltelefon installieren lassen, um jederzeit einen Blick darauf zu werfen. Das Risiko liegt natürlich weiterhin bei Ihnen, eine Gewinngarantie gibt es beim Kryptogeschäft nie.

Wo liegen die Besonderheiten im Vergleich zu anderen Investments?

Genau in diesem überdurchschnittlich hohen Risiko. Denn lassen sich die Verläufe von Aktienkursen noch einigermaßen durch die weltwirtschaftliche Lage, die Entwicklungen in der entsprechenden Branche oder im Unternehmen selbst zu großen Teilen absehen, ist die Wertveränderung von Kryptogeld hoch spekulativ. Ebenso wie Sie mit einem geglückten Verkauf im richtigen Moment richtig gutes Geld machen können, kann der Gegenwert Ihres digitalen Besitzes auch rapide in den Keller sinken.

Die sogenannte Volatilität ist also ausgesprochen hoch. Das bedeutet, dass sehr starke Schwankungen innerhalb kurzer Zeit zu erwarten sind. Mitunter können Sie auf diese jedoch nicht rechtzeitig garantieren, was die Verlustgefahr enorm in die Höhe treibt. Umso wichtiger ist deswegen, nicht auf eine einzige Kryptowährung zu setzen, sondern besser mehrere kleine Anteile an unterschiedlichen Währungen zu halten, um Einbußen an einer Stelle wieder durch Gewinne an anderer Stelle ausgleichen zu können.

Durch die entfallende Kontrollbehörde ist außerdem keinerlei Anlegerschutz gegeben. Genau aus diesen beiden Gründen empfiehlt sich, tatsächlich nur Geld in Kryptos zu investieren, auf das Sie im Verlustfall nicht angewiesen sind.

Gleichzeitig wird auch deutlich, dass sich dieses Investment aufgrund des hohen Risikofaktors definitiv nicht als sichere Geldanlage anbietet – vor einem Komplett-Crash der digitalen Coins in Ihrem Besitz sind Sie schließlich zu keiner Zeit gefeit. Sie sollten daher in keinem Fall die Finanzierung Ihres Unternehmens darauf gründen und z.B. Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Es sei denn, Sie möchten das daraus resultierende Risiko in Kauf nehmen.

Dennoch kann der Kryptohandel als Ergänzung zu weiteren Finanzprodukten Sinn machen. Ein solches breit gefächertes Portfolio könnte sich beispielsweise zudem aus Unternehmensanteilen, ETFs (Exchange Traded Funds), Zertifikaten, Anleihen, Rohstoffen oder Immobilienbeteiligungen zusammensetzen. Auch die Mitfinanzierung von Crowdfunding-Kampagnen wird immer populärer.

Worauf ist bei Kryptos noch zu achten?

Da der Markt aufgrund der immensen Nachfrage kontinuierlich weiter wächst, bleiben leider auch die schwarzen Schafe unter den Online-Anbietern nicht aus, die sich mit windigen Kryptogeschäften bereichern. Daher sollte Ihr Augenmerk einer vertrauenswürdigen Handelsplattform gelten. Sie können sich hierzu auf Vergleichsseiten beraten lassen oder vielleicht auch auf die persönlichen Erfahrungen von Freunden zurückgreifen.

Achten Sie darauf, sich nur auf Webseiten anzumelden, die über eine hohe Datenverschlüsselung verfügen. Gerade, weil Sie früher oder später auch Zugang zu Ihren Bankdetails einrichten, um für die erworbene Kryptowährung zu bezahlen.

Außerdem sollten Sie sich nicht völlig ungeübt auf den Kryptomarkt stürzen. Nutzen Sie stattdessen erst einmal Demoversionen eines eigenen Kontos, die viele Online-Broker zur Verfügung stellen. Damit können Sie zunächst erst einmal mit rein fiktivem Guthaben üben und verschiedenste Strategien ausprobieren, bevor Sie echtes Geld einsetzen.

Zudem stehen Ihnen unzählige Tools zur Verfügung, mit denen Sie sich erst einmal vertraut machen sollten. Lernen Sie, die Kursentwicklungen richtig zu deuten und bekommen Sie ein Gefühl dafür, wie groß die Schwankungen im Laufe eines Tages gewöhnlich ausfallen. So geraten Sie später nicht gleich in Panik, sondern können aktuelle Wertentwicklungen besser einschätzen und mit einem kühlen Kopf angemessen darauf reagieren.

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